Dieter goes öko
Öko ist spannend, besonders in einem Jahrgang wie 2016, wenn sich heiß und kalt, nass und trocken abwechseln. Aber gerade die kühleren Jahre sind die spannenderen.
Auch im 5. Jahr nach der Ökozertifizierung, macht es immer noch Spaß. Es ist eine intensivere Beschäftigung mit der Natur, dem Boden, den Reben und den täglichen Änderungen des Wetters.
Es macht Freude zu sehen, dass der Kompost, den ich vor 15 Jahren ausgebracht habe, mittlerweile Humus und lebendiges Bodenleben geworden ist. Humus, der Wasser speichert, Bodenleben, das einer nachhaltige Versorgung meiner Reben dient.
Die Vielfalt einer Blütenpflanzenmischung zwischen den Rebzeilen ist viel lebendiger als die konventionelle Grasmonokultur.
Unter den Rebstöcken den Boden mechanisch offen zu halten ist vor allen Dingen im Steilhang eine Herausforderung. Ich habe mir nach Scheibenegge, Fingerhacke, Flachschar mit Kreiselkrümmler dieses Jahr zwei Rollhacken gekauft. Damit habe ich mit verschiedensten Gerätekombinationen plus jeder Menge Handarbeit den Boden unter den Reben offengehalten.
2016 Trotz Dauerregen und dauernden Infektionsbedingungen für die Peronospora, den Falschen Mehltau Pilz sind die meisten unserer Weinberge, wie man unter Winzern so schön sagt, sauber. Kokos Schmierseife, Schachtelhalm, Orangenöl Präparat, Kaliumhydrogencarbonat, niedrig dosierter Kupfer und Schwefel haben unsere Weinberge gesund gehalten.
2017 war der falsche Meltau kein Problem. Allerdings haben heiße Tage und kühle Nächte den echten Meltau begünstigt. Hier waren die kurzen Spritzabstände, die wir „Ökos“ wegen der geringeren Wirkungsdauer einhalten müssen absolut von Vorteil. Unsere Trauben und Reben sind gesund, im Gegensatz zu den konventionellen Betrieben, die die Spritzabstände zu lange gewählt haben.