Das Piesporter Goldtröpfchen

Weltberühmt, außergewöhnlich und seinen Mitbewerbern um Jahre voraus. So könnte man die Geburtsstunde dieser einzigartigen Weinlage beschreiben.

Mitte des 18. Jahrhunderts war Johannes Hau der Pfarrer in Piesport. „Ihm gelang es bereits 1763, die Piesporter davon zu überzeugen, nur noch Rieslingreben zu pflanzen, 24 Jahre vor einer diesbezüglichen Verfügung durch den letzten trierischen Kurfürsten, Clemens Wenzeslaus von Sachsen. Hau verkaufte aus den kirchlichen Weinbergen ausgesuchte Rieslingstecklinge, womit er einen großen Beitrag zur Verbreitung des Rieslings an der Mosel leistete.“ http://de.wikipedia.org/wiki/St._Michael_(Piesport)

Außergewöhnlich ist die Symbiose zwischen der Weinlage und der Rebsorte, weil sich hier wahrscheinlich der „Urriesling“ in Jahrhunderte langer Anpassung an die Besonderheiten der Lage verändert hat, man könnte fast sagen das Riesling Goldtröpfchen geworden ist. Das war der Beginn der Goldtröpfchen „Karriere“. Weil das Goldtröpfchen die einzige Lage war, die ausschließlich mit Riesling bepflanzt war, war lange Zeit Piesport ein Synonym für Riesling und umgekehrt.

Was sind die außergewöhnlichen Qualitäten der Lage? Ist es die einmalige Lag, Amphitheater gleich eingebettet in diesen herrlichen Moselbogen, der auf die Schieferfels Steilwand Mosel Loreley zuläuft. Hier wird die Sonne von morgens im Osten bis abends im Süd-Westen in der Steillage eingefangen. Oder ist es der blaugraue Tonschiefer, der zusammen mit der guten Wasserführung und dem großen Waldwasserspeicher oberhalb der Lage, einmalige Vegetationsbedingungen für den Riesling bietet, gerade in heißen Sommern. Oder sind es die Quarzeinschlüsse im Schiefer, die den besonderen Mineralmix ausmachen und die besondere „Goldtröpfchenaromatik“ prägen.

Und wie schmeckt der Riesling aus dem Goldtröpfchen, der die Welt erobert hat? Reif, fett und opulent, kennt man von vielen Toplagen. Hier ist die Frucht, häufig geprägt durch schwarze Johannisbeer mit einem knackigen Südfrüchtemix, Grapefruit fast schlank. Ist es die saftige Mineralität, die den Goldtröpfchen Weinen diese Klarheit und Spannung verleiht?